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Wenn ich ein bißchen schummele, kann ich auch mit der ursprünglichen Kadenz (I - IV - V- I) eine perfekte Klischeelinie bauen, ich kann dann nur nicht Terz und Septime in streng sich
abwechselnder Reihenfolge verwenden.

Wieder die Kadenz in C-Dur: C, F, G7, C.

Klischeelinie, mit Terz beginnend: E, E,
F (hier habe ich geschummelt und verwende wieder die Septime), E.

Ich möchte folgende Begriffe einführen: Eine Klischeelinie, bei der sich Terz und Septime streng abwechseln, nenne ich eine strenge Klischeelinie. Wenn es mit der Abwechslung nicht so genau genommen wird, spreche ich von einer freien Klischeelinie.

Ich stelle für Klischeelinien folgende Regeln auf:

  1. Strenge Klischeelinien resultieren aus Akkordreihen, deren Grundtöne im Quintenstrahl nebeneinander liegen, und zwar nur in einer Richtung, also entweder tonal oder plagal.

  1. freie Klischeelinien deuten darauf hin, dass es sich bei der Akkordfolge um eine Kadenz handelt.

Man kann Klischeelinien auch gut verwenden, um Akkorde zu finden. Ich nehme die Terz oder Septime meines Ausgangsakkord und suche dann einen Akkord, dessen Septime oder Terz auf dem gleichen Ton oder auf dem Nachbarton  (möglichst nur einen Halbtonschritt entfernt) liegt. So gefundene Akkorde stehen immer in einem Kadenzzusammenhang.