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Saitenwechsel




Ein Saitenwechsel sollte möglichst kaum zu hören sein. Dafür ist es wichtig, die Saitenwechsel als Kurve zu führen, welche den Bogenstrich vor dem Saitenwechsel möglichst komplett ausfüllt.
Ein Beispiel für die hohen Streicher: Ich will von der A - Saite im Abstrich zur D - Saite wechseln. Dann hebe ich während des Abstriches Arm- und Bogenebene so an, dass beim Wechsel in den Aufstrich der Bogen auf der D - Saitenebene angekommen ist. Jetzt ist es nur noch eine Frage der Übung, diese Kurve so zu organisieren, dass sie genau beim Bogenwechsel stattfindet. Achten Sie dabei gut darauf, eine zu flache Kurve nicht durch eine ruckartige Bewegung der Hand oder des Armes auszugleichen. Warten Sie statt dessen geduldig ab, bis Ihre Kurve, so wie Sie sie geplant haben, den Bogen auf die D - Saite bringt. Nur wenn Sie Korrekturbewegungen strikt vermeiden, lernen Sie die Kurve bei den nächsten Versuchen besser einzuschätzen.
Die Saitenwechselbewegung beginnt im Oberarm, der Bogen folgt sofort nach. Ein ganz leichtes Verkanten am Anfang der Bewegung kann dies spürbar machen, aber nur so viel, dass deutlich wird, woher der Impuls kommt.
(Ein Spezialfall ist die Bariolage. Vermeiden Sie dieses Verkanten bei der Bariolage über drei Saiten.)

Außerdem erfordert ein Saitenwechsel auch einen Wechsel der Strichrichtung, und zwar geht der Bogenarm, immer, wenn er steigt, auch etwas nach vorne. Dies macht sich besonders bei Arpeggien über vier Saiten bemerkbar. Manchmal soll der Bogen bei solchen  Arpeggien springen. Wenn das nicht klappen will, kann ein leichtes Übertreiben dieser Änderung der Strichrichtung helfen. Schauen Sie sich das aber sicherheitshalber vor dem Spiegel an, damit es nicht zu viel wird. 

Bedenken Sie, dass Saitenwechsel mit
beiden Armen gemacht werden. Der linke Arm muss - es sei denn, Sie greifen einen Akkord -  die Finger auf die neue Saite bringen (siehe unter "Ellenbogenbewegung"). Legen Sie zum Üben  bei jedem Saitenwechsel einen Stop ein, und bewegen Sie beide Arme in die neue Saitenebene. Da ist dann von Kurven nichts mehr zu spüren, es sieht eher aus wie die Bewegung eines Roboters.