Zurück zur ersten Seite


  • Der Fingerdruck spielt auch eine wichtige Rolle. Starker Fingerdruck ähnelt im Klang dem steilen Fingeraufsatz, leichter Fingerdruck entspricht mehr dem flachen Aufsatz. Damit der Ton immer ein Minimum an Substanz behält, sollte bei extrem leichtem Bogenstrich (flautando, pp,...) ein stärkerer Fingerdruck gewählt werden. Allerdings kann man bei flachem Fingeraufsatz den Druck weiter reduzieren, es kommt nicht so schnell zu flageolettartigen Effekten, wie beim steilen Fingeraufsatz.


  • Ellenbogen: Der linke Ellenbogen (gemeint ist natürlich der ganze linke Arm, wir sagen nur Ellenbogen, weil das ein besonders markanter Punkt des Armes ist) steuert die Saitenebene der linken Hand, genau wie der rechte Arm die Saitenebene des Bogens steuert. Unabhängig davon können wir mit dem linken Ellenbogen insgesamt etwas mehr nach außen oder nach innen drängen, ähnlich wie wir den rechten Arm auf jeder Saitenebene etwas höher oder tiefer stellen können. Ein mehr nach außen drängender linker Ellenbogen bewirkt eine etwas wärmere, tiefere Klangfarbe, ein etwas mehr nach innen drängender Ellenbogen bewirkt eine eher helle, nasale Klangfarbe, und zwar unabhängig davon, dass man bei einem nach außen gestellten Ellenbogen die Finger eher flach, und bei einem nach innen gestellten Ellenbogen die Finger eher steil aufsetzen wird. Ich denke, es hängt eher mit einer Veränderung im Schultergürtel zusammen, die sich wiederum auf den Bogenarm auswirkt. Bei den tiefen Streichern entspricht diese Bewegung einem nach vorne Schieben des Ellenbogens, sie spielt allerdings für den Klang kaum eine Rolle.