|
Zurück zur ersten Seite
Klangfarben
Es gibt unzählige Möglichkeiten, den Klang auf dem Streichinstrument zu beeinflussen. Darin liegt vielleicht ein Problem, alle diese Möglichkeiten zu kennen und zu kontrollieren. Ich gehe davon aus, dass dem Leser die Standartmöglichkeiten, also die Verhältnisse von Bogengeschwindigkeit, Bogendruck, und Kontaktstelle, und das Kanten des Bogens bekannt sind. Hinweisen möchte ich auf einige andere besondere Faktoren:
Schräge Bogenstriche: Verwendet man nicht nur um von einer Kontaktstelle zu einer anderen zu gleiten, sondern auch als Klangfarbe: Schräg nach hinten geführte Striche in der oberen Hälfte wirken auf der Geige und Bratsche luftiger, oberflächlicher, eher parlando, lassen sich gut absetzen. Die tiefen Streicher sollten diese Technik jedoch nur sehr vorsichtig einsetzen, Cellisten am besten etwas oberhalb der Mitte. Beim Kontrabass kann sie auf der G - Saite zu einem metallischem Nebengeräusch führen.
Schräg nach vorne geführte Striche klingen wärmer, intensiver, cantabile. Sie lassen sich auch auf den tiefen Streichinstrumenten sehr gut einsetzen. Besonders intensiv wirken die schrägen Striche in beiden Richtungen, wenn man den Bogen gleichzeitig zwingt, an der selben Kontaktstelle zu bleiben, die Haare also etwas schräg über die Saite scheuern. Dabei ist natürlich das Risiko von Nebengeräuschen besonders groß.
Schulterpedal und "Gipsarm". Das Schulterpedal ist eine alte Technik um den Klang zu dämpfen. Man zieht einfach die rechte Schulter so hoch wie möglich, und der Klang wird wattig, indirekt, ähnlich wie beim Verschiebepedal , von dem das Schulterpedal seinen Namen hat. Ich persönlich bin ein großer Fan des Schulterpedals, aber es sieht schon ziemlich verrückt aus und ist daher nicht jedermanns Sache. Eine "normalere" Variante des Schulterpedals ist der "Gipsarm": Stellen Sie sich vor, Ihr rechter Arm sei komplett eingegipst, nur Schultergelenk und Handgelenk seien noch zu gebrauchen. Machen Sie nun ein paar Striche in der oberen Hälfte des Bogens. Wegen Ihres blockierten Ellenbogens läuft der Bogen in Halbkreisen über die Saite. Der Effekt ist ähnlich wie beim Schulterpedal, nur nicht ganz so stark. Er ist auch ähnlich, wie beim Schrägstreichen nach hinten, nur etwas blasser und wärmer in der Farbe, pastellfarben, könnte man sagen.
Zur Fortsetzung auf der nächsten Seite klicken Sie bitte hier
|
|