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Akkorde
Gebrochene Akkorde kann man im Abstrich oder im Aufstrich spielen. In beiden Fällen ist wichtig, dass der Bogen gleich am Anfang zwei Saiten erwischt. Verwenden Sie darauf viel Sorgfalt. Bei Akkorden im Abstrich lohnt es sich mit einer Druckpause ganz am Frosch zu beginnen, vergewissern Sie sich beim Üben während der Druckpause darüber, dass der Bogen auf zwei Saiten liegt (Das kann man sehen). Dann streichen und sofort auf das andere Saitenpaar wechseln, diese "Brechung" sollte unter dem Schwerpunkt des Bogens erfolgen. Der Schwerpunkt des Bogens liegt etwa zehn Zentimeter über der Umwicklung. Bei dreistimmigen gebrochenen Akkorden teilt man ebenfalls in zwei Saitenpaare auf, die mittlere Saite ist dann an beiden Saitenpaaren beteiligt, sie wird also nie verlassen. Im Aufstrich: Hier wird ganz an der Spitze angesetzt, die Brechung erfolgt ebenfalls sehr schnell, etwa auf den ersten zehn Zentimetern des Bogens. Es lohnt sich beim Üben auch hier mit einer Druckpause zu beginnen, um ganz sicher zu sein, dass der Bogen auf zwei Saiten ansetzt. Später kann man auch aus der Luft streichen, mit einer schwungvollen Bewegung landet der Bogen etwa so auf den Saiten, wie ein Flugzeug auf der Landebahn, also schräg von oben, allerdings ohne abzubremsen. Man nennt diese Art fouetté. (französisch: gepeitscht). Noch besser wird es, wenn die Bogenspitze beim "Anflug" eine leichte seitliche Kurve von der Griffbrettseite her beschreibt. Je flacher der Anflugwinkel ist, und je weiter man an der Spitze aufsetzt, fast bei der Kopfplatte des Bogens (da gehört schon etwas Mut dazu), desto weniger schlägt der Bogen nach. Wichtig ist, dass der Bogen mit voller Strichgeschwindigkeit aufschlägt, also ohne jegliches Abbremsen vorher (da gehört auch etwas Mut zu).
Diesen fouetté - Effekt gibt es nur im Aufstrich an der Spitze, gebrochene Akkorde im Abstrich sollte man immer von der Saite ansetzten. Der Ausdruck "gebrochene Akkorde" hat schon seine Berechtigung, es handelt sich nicht um eine runde, sondern um eine ziemlich eckige Bewegung, die von dem einen Saitenpaar zum anderen Saitenpaar springt. Während dieses Sprunges geht wird das Gewicht vom Bogen genommen. Es ist ein Gefühl, wie das Abstoßen von einem Startblock im Schwimmbad. Also: Gewicht auf das erste Saitenpaar, dann dort abstoßen und auf dem anderen Saitenpaar wieder mit Gewicht landen. Damit der Akkord schlackenlos gerät, ist es wichtig, den Saitenwechsel mit dem ganzen Arm zu machen, also aus der Schulter heraus, ohne das Handgelenk zu beugen. So werden Arm und Bogen nicht gegeneinander verkantet. Das ist vor allem beim Üben wichtig, später kann man überlegen, den Klang durch Verkanten von Bogenebene und Armebene etwas aufzurauhen, also etwa den Arm schon in der tieferen Saitenebene, der Bogen kommt dann nach, oder für einen nasaleren Klang, den Arm in der oberen Saitenebene lassen, der Bogen wird dann von dort aus nach unten gedrückt. Hier gibt es natürlich alle möglichen Nuancen, je nachdem, welchen Klang man will. Wichtig ist aber, zunächst ohne Verkanten zu beginnen, damit das Normale erst einmal klar ist.
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