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Bogentechnik: Ganzbogenstriche


Langsame, sehr laute Striche mit dem ganzen Bogen erfordern einen gut eingestellten Bewegungsablauf. Dafür ist wichtig:


  • Der Krümmung der Stange folgen: Dies gilt besonders für die Spitze des Bogens. Wenn Sie die Kraft des Striches dort erhalten wollen, sollte der Bogenarm in der oberen Hälfte beim Abstrich etwas nach oben steuern, so dass er der Krümmung der Bogenstange folgt, dass also über der Saite, die Stange immer im gleichen vertikalen Winkel läuft. Entsprechend umgekehrt ist die Situation am Frosch. Natürlich darf diese leichte Krümmung der Saitenebene nicht dazu führen, dass die Bogenhaare die Nachbarsaiten erwischen.


  • nach vorne Streichen: Der Strich wird noch kräftiger, wenn er im Abstrich an der Spitze etwas nach vorne geht, ich habe eigentlich schon beim geraden Bogenstrich das Gefühl, dass es an dieser Bogenstelle nach vorne geht. Wenn Sie lange Arme haben, können Sie sich den Luxus leisten, in dieser Richtung ein klein wenig zu übertreiben. Wessen Arm zu kurz ist (manchmal sogar zu kurz um die Spitze auf geradem Wege überhaupt zu erreichen), der kann das Ganze weiter nach unten verlegen, also an dem Punkt in der oberen Hälfte, an dem der Arm gestreckt ist. Merken Sie sich diesen Punkt gut. Von da ab weiter zur Spitze streichen Sie einfach einen Halbkreis nach hinten, vergessen Sie jedoch nicht, der Krümmung der Stange zu folgen. Dann im Aufstrich auf dem selben Wege zurück, bis zu dem Punkt, den Sie sich merken sollten. Von da ab ganz normal bis zum Frosch.

  • Den Winkel der Stange in der Hand ändern: Am Frosch bilden Bogenstange und Zeigefinger der Bogenhand einen stumpfen Winkel, der Richtung obere Hälfte immer spitzer wird. Im Idealfall ist dieser Winkel komplementär zum Winkel im rechten Ellenbogen. Dabei bewegen sich der kleine und der  Zeigefinger sich beim Streichen gegensinnig: Während sich der Zeigefinger im Aufstrich streckt, krümmt sich der kleine Finger, im Abstrich ist es umgekehrt. (Zum Üben dieser Bewegung siehe unter Kamel im Kapitel „Gymnastik: Die drei Tiere"). So verteilt man das Zusammenziehen der Hand (siehe unter: Fingerstrich) über einen kompletten Aufstrich. Allerdings sollte diese Bewegung sich eher passiv als aktiv anfühlen, dafür muss der Druck von Mittel und Ringfinger größer sein, als der Druck vom Zeigefinger und dem kleinen Finger. (über den Druck der mittleren Finger siehe unter Klangfarben: Timbre). Sie sollten das Gefühl haben, den Bogen im Aufstrich vor der Hand herzuschieben.


  • über den Bogen hinaus streichen: Dies ist eine Übung für die Flexibilität des Winkels der Bogenstange in der Hand und um Arm- und Bogenebene gut einzustellen:


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